Borg-Scale

Mit der Borg-Skala lässt sich Ihr Anstrengungsempfinden während der Belastung bestimmen. Es soll also festgestellt werden, wie körperlich anstrengend für Sie das Atemmuskeltraining ist und „wie viel“ Atemnot Sie dabei empfinden. Versuchen Sie, Ihr Anstrengungsempfinden so spontan wie möglich anzugeben. Für die Einschätzung werden Zahlen von 0-10 dem aktuellen Empfinden zugeordnet. Hierbei ist 0 der beste und 10 der schlechteste Zustand. Die Beschreibungen sind den Zahlen so zugeordnet, dass, wenn beispielsweise 4 „ziemlich“ bedeutet, 2 „leicht“ der Hälfte dieser Intensität entsprechen sollte – es also z.B. als halb so anstrengend empfunden wird.

Allgemein hängt Ihr Anstrengungsempfinden unter anderem von der Beanspruchung und Ermüdung der Muskulatur ab, ferner von der Atemnot, aber auch Symptomen wie Brustschmerzen oder Umgebungsbedingungen wie große Hitze, Kälte oder Nebel. Ein Vergleich „Ihrer“ Atemnot mit anderen Personen, die z.B. gleich alt, groß und schwer etc. sind und den gleichen Widerstand ziehen ist nicht möglich.

Beispiel: Einschätzung Borg-Skala bei einer zu steilen Treppe

Um sich über die oben beschriebenen Zahlen etwas klarer zu werden, kann folgendes probiert werden: Gehen Sie eine steile und lange Treppe in einem Tempo, von dem Sie wissen, dass Sie es nicht lange durchhalten werden. Am Anfang würden Sie je nach Befindlichkeit an diesem Tag Zahlen von 0 -2 nennen. Recht schnell (nach ca. 15-45 Sekunden) würden Sie Bereiche von 4-6 erreichen (= spürbare moderate bis intensive Belastung). Kurz darauf wird die Belastung Ihre aktuelle Belastbarkeit übersteigen: Sie „quälen“ sich noch ein paar Sekunden (Zahlen 7-8 = hoch intensive Belastung) und bleiben danach stehen (Belastungsabbruch: Zahlen 9 und 10).

Die Ausführungen sind nicht generell (also für alle Schweregrade gleich oder gar für Gesunde und Leistungssportler) gültig. Zum Teil sind die Ausführungen noch nicht ausreichend wissenschaftlich gesichert, jedoch mehrjährig erfolgreich praxiserprobt. Es ist der Versuch, durch Beispiele eine Hilfestellung für die Einschätzung zu geben. Nur wenn die Anstrengung "richtig" eingeschätzt wird, ist die Borg-Skala geeignet, z. B. das körperliche Training zu steuern. Nur dann kann der Körper für den angestrebten Zeitraum in einem bestimmten Anstrengungsbereich gehalten und so eine definierte Anpassung ausgelöst werden.